Dorfrundgang Valendas

Valendas

Dorfrundgang Valendas

Aktivität

Baukultur

Das kleine Bergdorf Valendas am Rande der Rheinschlucht verfügt über ein Ortsbild von nationaler Bedeutung. Im Jahr 765 wird es erstmals im Testament des Churer Bischofs Tello erwähnt. Mehrere stattliche barocke Bürgerhäuser des Landadels, welcher einst von der Landwirtschaft und dem Transitverkehr lebte, säumen noch heute die Strassen von Valendas. Als Söldnerführer standen sie zeitweise auch in französischen, holländischen und neapolitanischen Regimenten, waren wichtige Amtsinhaber des Grauen Bundes und amteten als Verwalter im Veltlin. Die Objekte, welche Sie auf dem Dorfrundgang kennenlernen, tragen Namen wie Türalihus, Rothuus, Marchionhuus oder Jooshuus. Es lohnt sich aber auch ein Besuch der Kirche oder des alten Schulhauses, welches jetzt den faszinaturRaum beherbergt. Der grösste historische Holzbrunnen Europas gibt dem von Architekt Gion A. Camanada neu gestalteten Gasthaus am Brunnen den Namen.

Erlebnis

Mit der Broschüre «historischer Dorfrundgang Valendas» entdecken Sie die herausragenden Objekte individuell und erfahren da und dort auch wer ihre Bewohner waren. Zu beziehen bei der Infostelle in Valendas oder bei Safiental Tourismus.

Geführter Dorfrundgang: Im Juli / August und Oktober nehmen wir Sie mit auf geführte Dorfrundgänge, wo Sie viele spannende Geschichten zu den Objekten und ihren ehemaligen Bewohnern erhalten. Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Alle Baudenkmäler auf dem Dorfrundgang Valendas

Altes Schulhaus
Das im Jahr 1830 erstellte Schulhaus ist eines der ältesten Beispiele und ein wichtiger Zeuge für den frühen Schulhausbau in Graubünden. Letztmals wurde 1960 darin unterrichtet. Danach hatte das Gebäude verschiedene Nutzungen. Heute können sich Besucher/Innen im faszinaturRaum imObergeschoss über die Flora und Fauna von der Rheinschlucht bis zum Safierberg informieren.
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Dorfplatz mit Dorfbrunnen
Unübersehbar ist der grösste historische Holzbrunnen Europas. Fast 8m lang und 5m breit hat er ein stattliches Fassungsvermögen von 15'000 Litern Wasser. Im Sommer dient er den Dorfkindern und müden Wanderern als willkommene Erfrischungsquelle – immer bewacht von der hölzernen Wassernixe, die seit 1760 den Brunnstock ziert.
Grauhuus
Dem Grauhuus aus dem Jahr 1708 kommt im Ensemble des Dorfplatzes aus denkmalpflegerischer Sicht eine grosse Bedeutung zu. Der Wappenstein über dem Rundbogenportal weist bei dem seit Jahrzehnten leerstehenden Haus darauf hin, dass es einst der Wohnsitz eines vornehmen Geschlechtes gewesen war.
Gasthaus am Brunnen
Zusammen mit dem historischen Dorfbrunnen bildet das Gasthaus am Brunnen ein schmuckes Ensemble. Gestaltet wurde das aus dem 16. Jahrhundert stammende Gebäude vom Vriner Architekten Gion A. Caminada. Das Gasthaus lädt dazu ein, in historischem und modernem Ambiente regionale Köstlichkeiten zu schlemmen und in gemütlichen Zimmern zu übernachten.
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Türalihus
Der Kernbau des Türalihus stammt aus dem Jahr 1485. Über drei Jahrhunderte wurde das damals schon stattliche Haus sukzessive vergrössert. Der Turm wurde um 1554 angefügt und verlieh dem Haus den Namen Türalihus. 2007 übernahm die Stiftung Ferien im Baudenkmal das lange leerstehende Haus, und liess es in ein Ferienhaus mit zwei Wohnungen umbauen. Seit 2014 können bis zu 11 Personen im Türalihus Ferien im Baudenkmal verbringen und Bündner Baukultur hautnah erleben.
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Rothuus
In der Häuserzeile entlang der Hauptstrasse fällt das Rothuus durch seine Farbe und Grösse auf. Die einheitliche Gestaltung täuscht aber darüber hinweg, dass das Rothuus aus zwei Vorgängerbauten entstanden ist, welche möglicherweise aus dem 15./16. Jahrhundert stammen. Die stattliche Eingangstür weist auf einen einst wohlhabenden Besitzer hin.
Unteres Marchionhuus
Viele der barocken Bauten im Dorf dürften mit der Familie Marchion in Beziehung gestanden haben. Der Anfang der Familie Marchion ist im nördlichen Teil der beiden zusammengebauten Gebäude des unteren Marchionhauses zu finden. Die Familie erlangte ihren Reichtum durch den Handel an der Oberalp- und Lukmanierpassroute.
Bachhuus – Pfisteri
Das Bachhuus fällt durch seine einfache und zweckmässige Bauweise und seinem mächtigen Kamin auf. Tatsächlich diente es den Bewohnern der beiden Marchionhäuser als Back-, Dörr- und Waschhaus. Es gibt je einen grossen Back- und Dörrofen. Seit der Renovation im Herbst 2006 wird im Bachhuus wieder regelmässig Brot gebacken.
Oberes Marchionhuus
Das Obere Marchionhuus wurde von Junker Johann Peter von Marchion im Jahr 1710 erbaut. Sein Vermögen verdiente er sich als Militärunternehmer. Gemäss Überlieferungen fanden im Erdgeschoss Rekrutierungen für Söldnerdienste statt. Zudem amtete er als Landammann der Gruob, der Region rund um Ilanz, und als Landrichter in Ilanz.
Reformierte Kirche
Das heutige Erscheinungsbild der Kirche ist auf einen Um- und Ausbau im Jahr 1481 zurückzuführen. In jener Zeit herrschte in Graubünden ein eigentlicher Boom beim Kirchenbau und war wohl Ausdruck eines aufkommenden dörflichen Selbstbewusstseins. Der Valendaser Bau repräsentiert den Idealtypus der spätgotischen Kirche. Die Glasgemälde des Chores, dat. 1913/14, wurden als Ersatz für die spätgotischen Scheiben aus dem Jahr 1513 mit Heiligendarstellungen geschaffen. Die Kirche ist täglich geöffnet.
Jooshuus
Der Kernbau des Jooshuus stammt aus dem 14. Jahrhundert. Der gemauerte Wohnturm mit steingefassten Scharten und Gerüstlöchern sowie die Erschliessung des ersten Obergeschosses durch eine Aussentreppe reicht ins 16. Jahrhundert zurück. Das Gebäude hat sich seit dem Bau kaum verändert. Der Verein Valendas Impuls, Besitzer des Hauses, plant mit einer Ausstellung zur Dorfentwicklung den angebauten Stall der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.